Mit der Zeit gehen: Digitalisierung in der Kulturbranche
Autor: Lukas
Lesedauer: 5 Minuten
Immer noch nicht ganz so digital
Digitalisierung: Ein Wort, das in Deutschland auch im Jahr 2022 noch wie ein schlechter Witz im Wartebereich des lokalen Bürger:innenbüros verstanden werden kann. In den Schulen sieht es bekanntlich oft nicht besser aus und auch in der Kulturbranche gibt es viel Potenzial nach oben. Die Ansprüche und Erwartungen der heutigen Gesellschaft haben sich durch den digitalen Wandel grundlegend verändert und verlangen mehr denn je ein Umdenken, speziell in Museen. Denn hier fehlt es oft an technischem Know-how, Zeit und Personal, um sich mit den neuesten Trends und Technologien auseinanderzusetzen. Dabei bieten sich viele Chancen im Ausbau der digitalen Infrastruktur. Im Museumsbereich schwindet der Gegensatz zwischen den physischen und virtuellen Besuchenden immer mehr, nicht zuletzt durch den gesteigerten digitalen Fortschritt während der Pandemie. Die Herausforderung ist, mit dieser Situation entsprechend umzugehen und die physische mit der digitalen Welt zu vernetzen. In Zukunft können Interessierte mit den Einrichtungen in Dialog treten, um Informationen miteinander zu teilen und sogar neue User-Based-Inhalte zu entwickeln. Auch Social Media nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein. Wie eine Digitalisierung im Museum konkret aussehen kann, welche Mittel sich dabei besonders herauskristallisieren und wie 7places euch dabei aktiv unterstützen kann, erläutern wir in diesem Blogbeitrag zur Digitalisierung.
Wege der Umstrukturierung eines Museums
Ziel einer erfolgreichen Digitalisierungsphase ist es, entsprechende Technologien in die Grundprinzipien und Abläufe zu integrieren. Dafür muss sich ein Museum nicht unbedingt neu erfinden. Wo Informationen früher noch in Form von Beschreibungen, Katalogen oder Leporellos zur Verfügung standen, tauchen sie heute vermehrt digital auf. Durch digitale Dokumentation können Strategie und Organisationsstruktur, aber auch Arbeitsweise nachhaltig verändert werden. Der Umgang mit entsprechender Technik sollte dabei in den Vordergrund rücken. Das Museum muss sich künftig als aktiver Mitgestalter einer digitalen Öffentlichkeit verstehen. Es geht nicht mehr darum, dem Publikum inszenierte Interaktionsräume zu bieten, sondern nun soziale Interaktions- und Kreativräume zu bilden.
Daraus können dann Kreativ-Netzwerke entstehen, für die die Einrichtungen als Plattform dienen und das nötige Wissen zur Verfügung stellen. Auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen rücken mit dem Konzept „New Work“ weiter in den Fokus. Um auch langfristig das Vertrauen in die Arbeitgeber der Kulturbranche aufrechtzuerhalten, können Institutionen wie ein Museum durch digitale Transformation und ein ausgeklügeltes System sicher in die Zukunft blicken. Eine sogenannte „Learning Xperience Platform“ kann in Kombination mit dem Umgang von Wissen als Ressource eine den individuellen Interessen und Entwicklungszielen der Mitarbeitenden zugeschnittene Lern- und Weiterbildungsmöglichkeit schaffen.
Digitale Strategien entwickeln
Um sich entsprechend weiterzuentwickeln, benötigt ein Museum ein geeignetes Vorgehen, eine digitale Strategie. Hier geht es vor allem darum, die Verbindung zwischen den verschiedenen multimedialen Anwendungen zu erzeugen. Es erfolgt ein Perspektivenwechsel im Management. Wurden technische Innovationen zuvor noch als beiläufige Projekte gesehen, spiegeln sie zeitgenössisch die Qualität der Inhalte im Museum wider. Durch verbesserte Organisation und neue Strukturen im Mittelpunkt der Entwicklung, kann das Potenzial der neuen Medien richtig erkannt und auch genutzt werden. Das Museum reagiert damit auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Welche Technologien zum Einsatz kommen, wie genau die Strukturen ausgebaut werden und mit welcher Einstellung das Museum den Veränderungen entgegentritt, all das sind Inhalte, mit denen sich die digitale Strategie auseinandersetzt. So fungiert sie auch bei schwierigen Entscheidungen, wie beispielsweise der Verteilung finanzieller Ressourcen, als wichtige Entscheidungshilfe. Auch die Vorlieben und Interessen der Besuchenden müssen dabei berücksichtigt werden. Letztlich sind sie es, die auf den technischen Support und die Learning-Experience reagieren. Bei all dem ist die digitale Strategie jedoch vor allem der rote Faden, der dafür sorgt, dass alle Bereiche aufeinander abgestimmt arbeiten und miteinander korrelieren.
Am Beispiel der Maritimen Erlebniswelt Papenburg zeigt sich, wie innovatives Stadtmarketing mit einer funktionierenden digitalen Strategie aussehen kann. Hier können Besuchende auf einer Fläche von circa 1000 Quadratmetern komplexe Inhalte in einer erlebnisorientierten Ausstellung oder in Form von Videos und Computerspielen kennenlernen. Durch die Arbeit der Designerinnen und Designer wird Raum für die anspruchsvollen Themen und Zusatzinformationen innerhalb der Ausstellungen rund um die Geschichte und den Entstehungsprozess von Holz- und Stahlschiffen geschaffen. Das moderne Design sorgt mithilfe von Hightech-Elementen, sowie Virtual- und Augmented Reality für mehr Spaß beim Lernen.
Game-Based-Learning
Durch Förderungen, wie beispielsweise das Programm „Digitale Wege ins Museum“ der Landesregierung Baden-Württemberg, erhalten Kultur- und Kunstinstitutionen die Möglichkeit neue Partizipations- und Erlebnismöglichkeiten zu schaffen, um Bildungsinhalte zeitgemäß zu vermitteln. Auch das Medium Game spielt hierbei eine immer größer werdende Rolle. Durch Elemente, wie Chatbots, Serious Games und digitale Expotheken erhalten die Besucherinnen und Besucher eine individuelle und interaktive Learning-Experience.
Serious Games etwa sind speziell für das Angebot der Branchen entwickelte Spiele. Der Unterschied zu herkömmlichen digitalen Anwendungen ist, dass sie nicht primär der Unterhaltung dienen. Information und Bildung sollen in einem ausgewogenen Verhältnis zum Vergnügen vermittelt werden. Durch die richtige Platzierung und Verbindung solcher Inhalte mit ihrer Umgebung wird eine Ausstellung mit innovativer Infrastruktur dynamischer.
Das lässt sich mit einer App anfangen
Die einfachste Möglichkeit ein Museum ohne großen Umbau zu digitalisieren und dabei mit verschiedenen Fokusgruppen zu kommunizieren ist eine Museumsapp. Um diese in den Museumsablauf einzugliedern, sowie für ihre Wartung und Betreuung, können immer externe Dienstleister beauftragt werden. Somit fallen wichtige Aspekte, wie das benötigte technische Know-how oder die erforderlichen Ressourcen für die Umsetzung digitaler Angebote dieser Form sehr überschaubar aus, gleichzeitig kann dennoch sorgfältig und gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen werden. Der Aufwand lohnt sich, denn letztlich überwiegen die Vorteile einer App für ein Museum. Allein mit dem richtigen Datenmanagement der neugewonnenen Erkenntnisse lässt sich eine Menge anfangen. Diese können so weit reichen, dass sich aus ihnen Konzepte für die Gestaltung der Räumlichkeiten oder das Einbeziehen der Interessen von den Besuchenden erstellen lassen. All das kann dann die Aufenthaltsdauer in der Einrichtung erhöhen.
Auf die Kleinigkeiten kommt es an
Für Übersetzungen müssen keine zusätzlichen Beschriftungen oder Tafeln im Gebäude angebracht werden und Rundgänge sind auch ohne Führungspersonal möglich. Viele verschiedene Funktionen, wie E-Ticketing, ein Archiv bereits vergangener Ausstellungen oder Umfragen und Gewinnspiele, die zur langfristigen Besucher:innenbindung beitragen, können in einer App gebündelt werden. Durch ein aktives Interaktionskonzept für das Museumspublikum kann die App in Kombination mit Social Media als Kommunikations-Tool fungieren.
Doch auch hier gibt es eine Schattenseite
Dadurch, dass sich Museen in der Vergangenheit häufig nach dem Herausgeben einer eigenen App mit Problemen, wie etwa der Suche nach einem geeigneten Entwickler-Team für die Versorgung der neuen Technik oder Autorinnen und Autoren zum Schreiben der Inhalte herumschlagen mussten, stellt sich für mutige Einrichtungen mittlerweile oft die Frage, wie viel Sicherheit und Erfolg eine solche Idee überhaupt mit sich bringt. Schließlich will man den Nutzerinnen und Nutzern auch etwas bieten. Dafür sollten neue Inhalte stets verfügbar sein und die App funktionieren. Viele derartige Vorhaben der Branche verloren mit der Zeit relativ schnell an Bedeutung und stellten sich letztendlich als Schuss in den Ofen heraus. Dementsprechend haben viele Managements noch immer mit einem unzureichenden Gefühl zu kämpfen.
Wie die Lösung dafür aussieht
Eigenentwicklungen von Museumsapps bringen für die einzelnen Institutionen ein hohes Risiko mit sich. Probleme sind insbesondere das fehlende technische Know-how und zu geringe Ressourcen für eine regelmäßige Aktualisierung und Wartung der App. Doch wir denken, dass diese Gründe Museen nicht von den großen Potenzialen einer eigenen App abhalten sollten. Deshalb haben wir mit dem Wissen um die Herausforderungen und Bedürfnisse der Museen unsere eigene Lösung entwickelt, die innovativen Museen fernab von einer weiteren Silo-Lösungen eine attraktive Plattform für eine eigene Anwendung bietet. Technisch bedingte Updates und neue Features kommen automatisch von uns und lösen das ewige Problem der Wartung und Aktualisierung. Erfahrt hier mehr über unsere Lösung.
Falls ihr noch mehr über uns und unser Angebot herausfinden wollt, vereinbart gerne einen kostenfreien Termin mit uns. Wir freuen uns auf euch!
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